Immer wieder werden Feuerwehrangehörige beim Retten, Löschen oder bei technischen Hilfeleistungen in Bereichen tätig, in denen das Risiko eines Absturzes besteht. Die Feuerwehr Burgwedel unterhält deswegen die Fachgruppe Absturzsicherung.
Derzeit besteht die Fachgruppe aus 24 Personen, die sich aus den Feuerwehren der Stadt Burgwedel zusammensetzt. Geführt wird die Fachgruppe von den Ausbildern Tibor Biczók, Frank Scharnhorst, Daniel Bergmann und Jacob Ester
Die Mitglieder der Fachgruppe Absturzsicherung sind speziell für Einsätze in absturzgefährdeten Bereichen ausgebildet und ausgerüstet. Ein absturzgefährdeter Bereich ist bereits dann gegeben, wenn eine Sturzhöhe von 2m oder mehr vorhanden ist, oder der Arbeitsabstand zu einer Absturzkante weniger als 2m ist (z.B. auch Hausdächern oder an Schachtanlagen).
Typische Einsatzlagen sind beispielsweise die Brandbekämpfung auf Dächern, Rettung von Personen aus großen Höhen oder Tiefen (Bauschächte, Brunnen usw.), oder Sicherungsmaßnahmen nach Sturmschäden.

Typisches Szenario: Absicherung bei Einsatz- oder Löscharbeiten an einer Dachkante.
Wo ist der Unterschied in diesem Bereich zu Berufsfeuerwehren?
Generell unterscheidet sich die Absturzsicherung der freiwilligen Feuerwehr klar von der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr. Sicherungsgeräte wie Seile, Karabiner und Gurte werden bei der Absturzsicherung nur im Falle eines Sturzes belastet und dienen nur der Sicherung. Es finden keine Arbeiten im Seil hängend statt. Der Begriff „Höhenrettung“ hingegen umfasst alle Einsatzmaßnahmen, die aktives Arbeiten im Seil erfordern.
Die Ausbildung
Kameraden, die Teil der Fachgruppe Absturzsicherung werden wollen, müssen eine aus Theorie und Praxis bestehende Ausbildung durchlaufen. Im Rahmen dieser Fortbildung lernen die Teilnehmer in mehreren Theorie- und Praxiseinheiten den Umgang mit der Ausrüstung. Knotenkunde ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Jedes Mitglied der Fachgruppe Absturzsicherung muss mindestens die Knoten Mastwurf, Halbmastwurf, Achterknoten, Palstek sowie den Spierenstich problemlos legen und stechen (aus der Hand binden, ohne an einem Gegenstand anzuknüpfen oder mit einzubinden) können. Geeignet sind alle Kameraden, die körperlich gesund und schwindelfrei sind.

Ausrüstung in der Absturzsicherung
- Aufbewahrungs- und Transportsack.
- Auffanggurt (Brust- / Sitzgurtkombination) „Bornack Attack Worker“.
- Verbindungsmittel „Petzl Progress“ (am Auffanggurt befestigt).
- Kernmanteldynamikseil 10,5 mm, Länge: 60 m.
- Bandschlinge 80 cm (15 Stück) + 150 cm (2 Stück) jeweils mit Schraubkarabiner (27 kN) und Kantenschutz.
- HMS Karabiner „rot“ mit dreifach Verschlusssicherung (2 Stück), Bruchlast 24 kN.
- Handschuhe für den Sicherungsmann (ohne Abbildung).
Einige Fotos aus unseren Ausbildungsdiensten



